Seismische Messungen der Schweizer Salinen vertiefen das Wissen um natürliche Salzvorkommen in der Nordwestschweiz
Pratteln, 31. August 2020. Die Schweizer Salinen unternehmen im vierten Quartal 2020 seismische Messungen in der Peripherie von neun Aargauer und Baselbieter Gemeinden. Diese langfristig geplanten Untersuchungen dienen der Vertiefung der «Salzkarte» im Konzessionsgebiet der Nordwestschweiz. Sie stehen mit Ausnahme des Nordfelds bei Wallbach nicht in Verbindung mit konkreten Förderprojekten. Die Messarbeiten mit einem Vibrotruck folgen bestehenden Verkehrswegen und finden mit wenigen Ausnahmen zu Arbeitszeiten sowie ausserorts statt.
Die Schweizer Salinen sind von den 26 Kantonen und vom Fürstentum Liechtenstein beauftragt, die solidarische, unabhängige und zuverlässige Salzversorgung der Schweiz aus einheimischer Produktion sicherzustellen. Zur Planung der Salzversorgung für die Periode bis 2075 und die Zeit danach erweitert das Unternehmen stetig seine «Salzkarte der Schweiz» und ergänzt das geologische Wissen um Tiefe, Mächtigkeit (Dicke), Lage und Reinheit der Salzvorkommen. Zu diesem Zweck führen die Schweizer Salinen in geeigneten Regionen auch Seismikmessungen durch, so beispielsweise letztmals im Raum Arisdorf/Liestal im Jahr 2015.
Seismische Messungen schaffen fundierte Grundlagen
Seismische Messungen sind das bevorzugte Mittel, um den geologischen Untergrund in grossen Gebieten zu untersuchen. Sie fördern mit sehr geringer Aussenwirkung qualitativ hochstehende Informationen zu Tage. Mit den gewonnenen Daten können die Schweizer Salinen einerseits die Planung des im Nordfeld bei Wallbach (AG) geplanten Förderprojekts verfeinern. Andererseits schaffen die Untersuchungen für das übrige Konzessionsgebiet im Aargau und im Baselbiet wissenschaftlich fundierte Grundlagen, um mögliche künftige Förderprojekte zu evaluieren und gegebenenfalls in die mittel-und langfristige Planung aufzunehmen.
Messungen im Herbst erkunden bestehendes Konzessionsgebiet
Beginnend mit Vermessungsarbeiten Ende September werden Spezialunternehmen bis Mitte Dezember 2020 seismische Messungen im Konzessionsgebiet der Kantone Aargau und Basel-Landschaft vornehmen (vgl. beiliegende Karte). Die Arbeiten dauern pro Kanton insgesamt etwa einen Monat. Die Präsenz in den einzelnen Gemeinden ist von wesentlich kürzerer Dauer und die Messungen an den einzelnen Messpunkten dauern jeweils nur wenige Minuten. Die Schweizer Salinen werden auf ihrer Nachbarschaftswebsite www.saline.ch regelmässig über den Stand der Arbeiten informieren.
Messungen auf bestehenden Strassen, mehrheitlich zu Arbeitszeiten und ausserorts
Die vom Vibrationsfahrzeug, dem sogenannten Vibrotruck, verfolgten Messrouten verlaufen auf bestehenden Strassen und Wegen sowie überwiegend ausserorts an der Peripherie der Gebiete von Möhlin, Wallbach und Zeiningen sowie Liestal, Frenkendorf, Pratteln, Muttenz, Münchenstein und Arlesheim. Die Messarbeiten finden in der Regel am Tag ausserhalb der Ruhezeiten von Montag bis Samstag statt. Im Fricktal müssen die Messungen entlang der Autobahn nachts erfolgen, weil tagsüber der Verkehrslärm die Messqualität negativ beeinflussen würde.
Oberflächliche Schallmessungen nach Stand der Technik
Das Prinzip der Seismik ist mit dem des medizinischen Ultraschalls vergleichbar. An den Messpunkten erzeugt ein Vibrotruck zweimal für jeweils ca. 20 Sekunden Schwingungen von niedriger Frequenz. Diese entsprechen in etwa denjenigen eines durchfahrenden Trams. Die Schwingungen breiten sich im Untergrund aus und werden von den Gesteinsschichten reflektiert. Am Boden installierte kleine Messsonden zeichnen die zurückgeworfenen Wellen auf. Geologen können mit Hilfe dieses Echos die Schichten im Untergrund auf detaillierten Karten darstellen.
Minimale Aussenwirkung dank moderner und bewährter Messtechnik
Die Arbeit mit dem Vibrotruck kann auf kleine Distanz wahrnehmbare, kurz anhaltende Lärmemissionen und leichte Vibrationen verursachen. Der Einsatz kabelloser, vorübergehend am Boden ausgelegter Messgeräte verringert die Aussenwirkung zusätzlich. Seismische Messungen sind ungefährlich für Menschen, Tiere, Pflanzen und normal empfindliche Bauwerke. Sollten sich in der Umgebung empfindliche Bauwerke befinden, gelten strengere Richtwerte und Überwachungskonzepte. Anwohnende mit Fragen oder Anliegen können die Schweizer Salinen unter der Nummer 061 825 51 51 kontaktieren.
Das Amt für Umweltschutz und Energie (AUE) des Kantons Basel-Landschaft plant zeitgleich Untersuchungen im Siedlungsgebiet von Muttenz (Link zur Medienmitteilung des AUE). Diese Messungen sind unabhängig von denjenigen der Schweizer Salinen. Sie erfolgen jedoch koordiniert, um Synergien zu nutzen und wiederholte Emissionen zu vermeiden.
Besuchstag für die Bevölkerung
Die Schweizer Salinen führen zur Erläuterung der seismischen Messungen zwei Besuchstage für die Bevölkerung durch. Gezeigt wird ein Vibrotruck in Aktion sowie eine Livemessung des Untergrunds. Die Anlässe finden voraussichtlich am Samstag, 24. Oktober 2020, 10 bis 14 Uhr in Pratteln sowie am Samstag, 14. November 2020, 10 bis 14 Uhr in Möhlin statt. Der Anlass in Pratteln wird gemeinsam mit dem AUE durchgeführt. Details dazu werden frühzeitig in den lokalen Medien sowie unter saline.ch publiziert.
Über die Schweizer Salinen AG
Die Schweizer Salinen beschäftigen an ihren Standorten Riburg, Schweizerhalle sowie Bex
200 Mitarbeitende und produzieren bis zu 600 000 Tonnen Salz pro Jahr. Sie stellen die inländische Versorgung mit allen Salzarten durch Eigenproduktion, Lagerung und Handel bis in die entlegensten Gebiete der Schweiz sicher.
Ansprechpartner für die Medien
Dr. Urs Ch. Hofmeier, Geschäftsführer
T +41 61 825 51 04, urs.hofmeier@saline.ch
Schweizer Salinen AG, Schweizerhalle, Rheinstrasse 52, Postfach, CH-4133 Pratteln 1
T +41 61 825 51 51, F +41 61 825 51 10, www.saline.ch, www.salz.ch, www.taufix.ch