Umwelt

Weniger CO2 dank verbessertem Sole-Reinigungsverfahren

Die Schweizer Salinen haben ein neues Patent für ein verbessertes Sole-Reinigungsverfahren angemeldet. Damit soll der Rohstoff- und Energieverbrauch deutlich gesenkt werden. Erste Massnahmen sind bereits umgesetzt. Dadurch werden die indirekten Treibhausgasemissionen um 6,6 Prozent reduziert.

Saline Schweizerhalle Riburg

«Leider gibt uns die Natur nicht direkt JuraSel aus dem Boden», sagt Martin Lauber und schmunzelt. Er ist Leiter der Qualitätskontrolle der Schweizer Salinen und verantwortlich für verschiedene chemische, physikalische und mikrobiologische Analysen. «Was wir aus dem Boden gewinnen, ist Rohsole, die neben dem herkömmlichen Salz (NaCl) viele weitere gelöste Begleitelemente enthält.» Um an das gereinigte weisse Gold zu gelangen, benötigen die Schweizer Salinen nach der Solung ein Reinigungsverfahren.

Zu diesem Zweck wurde von der Firma Von Glenck Kornmann & CIE FA am 3. April 1903 ein Patent (DE 140605) angemeldet, das unter dem Namen «Schweizerhalle-Verfahren» oder «Kalk-Soda-Verfahren» bekannt ist. Bei diesem Verfahren werden die unerwünschten Stoffe aus der Sole gefällt. Dies geschieht in zwei Stufen durch Zugabe von gebranntem Kalk, Soda und Kohlensäure. War das Salz früherer Generationen je nach Zusammensetzung noch bitter oder sauer und je nach Herkunft leicht braun oder schwarz gefärbt, wurde es durch die Innovation von Glenck und Kornmann zum reinen weissen Gold.

In den letzten drei Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass dieses Verfahren noch weiter verbessert werden kann und die Salzgewinnung dadurch nachhaltiger und wirtschaftlicher wird. Zum Schutz dieser Innovationen haben die Schweizer Salinen das Verfahren weltweit zum Patent angemeldet.

Zweistufige Anpassung der Solereinigung 

«Die Schweizer Salinen haben eine Verbesserung des Schweizerhalle-Verfahrens beim Europäischen Patentamt eingereicht, die voraussichtlich im Sommer 2025 weltweit zugelassen werden soll», so Martin Lauber.

Der Ingenieur arbeitet seit über sechs Jahren bei den Schweizer Salinen. Ionen, pH-Werte und Löslichkeiten prägen seinen Berufsalltag. «Um das Verfahren zu verbessern, haben wir die Solereinigung am Computer simuliert», erklärt Martin Lauber.

Die Auswertung der Versuche hat gezeigt, dass in zwei separaten Schritten bis zu 20 Prozent gebrannter Kalk und 40 Prozent Soda, die für die Solereinigung benötigt werden, eingespart werden können. Die Schweizer Salinen haben diese ersten Anpassungen im Solreinigungsprozess bereits umgesetzt. Sie reduzieren damit ihre CO2-Emissionen schon heute um 6,6 Prozent.

Die verbesserte Solereinigung ist eine wichtige Innovation in der Salzgewinnung, die die Schweizer Salinen ihrem Ziel «Klimaneutralität bis 2040» näherbringt.

Saline Schweizerhalle Riburg
1 Mit dem neuen Verfahren wird die Reinigung der Sole in den Sammeltanks der Schweizer Salinen effizienter (Bild oben, Saline Schweizerhalle).
Martin Lauber
2 Mitverantwortlich für das neue Patent des Solereinigungsverfahrens: Martin Lauber, Leiter der Qualitätskontrolle bei den Schweizer Salinen.